EufyCam 2C im Test: Outdoor-Kamera mit 180 Tagen Akku | TechStage

2022-10-10 01:06:49 By : Ms. Stella Lan

Die Cam 2c von Eufy verspricht Personenerkennung bei Tag und Nacht, lernt Gesichter und bietet lokale Datensicherung ohne monatliche Kosten. Wir haben die Kamera getestet.

Seit Arlo seine Outdoor-Kameras wie die Arlo Pro 2 (Testbericht) auf den Markt gebracht hat, bieten immer mehr Hersteller Klone des Erfolgsmodells – kleine, kabellose und akkubetriebene Outdoor-Cams mit schickem Design und smarten Features.

Neben der Ezviz C3A (Testbericht) gibt es auch von der Anker-Tochter Eufy mit der Cam 2c so einen Arlo-Klon. Der chinesische Hersteller ist in Europa vor allem für Smartphone-Zubehör und Bluetooth-Lautsprecher mit gutem Preis-Leistungsverhältnis bekannt, etwa die von uns mit sehr gut getesteten Bluetooth-Kopfhörer Soundbuds Flow oder die Powerbank Powercore 5000 (Testurteil: gut) . Eufy selbst kennen wir bereits von Staubsauger-Robotern wie den Robovac L70 Hybrid (Testurteil: sehr gut) oder den günstigeren Robovac 30C (Testurteil: gut) .

Zurück zu den Überwachungskameras: Alle Arlo-Klone bestehen aus den gleichen Grundkomponenten. Ein Hub und zwei kabellose Kameras bilden das Zentrum der Überwachungslösung. Das Set von Eufy kostet (wie die Ezviz) im Vergleich zur Arlo allerdings nur knapp die Hälfte – rund 250 statt 414 Euro.

Die Eufy Cam 2c besteht aus einer Basisstation und zwei kabellosen Kameras. Der Packung liegen Netzteil für den Hub, Ethernet-Kabel, Ladekabel für die Kameras, Schrauben und Dübel sowie Wandhalterungen, Installationsschablonen und Handbuch in deutscher Sprache bei.

Kameras und Basisstation sind vollständig aus Plastik gefertigt. Die Verarbeitung der Geräte macht generell einen guten Eindruck. Die Kameras liegen solide in der Hand und sind wasserfest (IP67-Zertifizierung). Der Bewegungssensor der Kameras ist jedoch stark für Kratzer anfällig.

Der Hub ist gut verarbeitet, aber insgesamt leichter. Hier verbergen sich ein Speicher mit 16 GByte, Komponenten zum Senden und Empfangen von Daten sowie ein KI-Chip, der bekannte Gesichter lernt. Die Kameras kommunizieren per Funk mit dem Hub, der wiederum per LAN oder WLAN im Internet hängt. Die langen Akkulaufzeiten der Kameras wären bei einer Direktverbindung per WLAN nicht möglich.

Die Einrichtung der Eufy Cam 2c klappt schnell und einfach. In der Praxis hilft das beigelegte Handbuch, das alle Installationsschritte gut erklärt. Zunächst wird die Basisstation verkabelt. Hierzu liegen ein Netzteil sowie ein LAN-Kabel der Verpackung bei – nach Abschluss der Einrichtung ist auch eine Verbindung via WLAN möglich. Ist der Hub mit Strom und Netzwerk verbunden, leuchtet nach gut einer Minute die LED-Anzeige an der Vorderseite konstant blau.

Die weitere Einrichtung erfolgt über die App Eufy Security. Diese gibt es kostenfrei für Android und iOS im Store und verlangt ein Benutzerkonto. Für die Anmeldung fragt der Anbieter nach vollem Namen und E-Mail-Adresse, weitere Daten die Adresse, die etwa bei Ring-Überwachhungskameras nötig sind, braucht man hier nicht. Nach dem Login bietet die App die Option Gerät hinzufügen an. Mit einem Klick auf HomeBase 2 , so der Name des Hubs, startet die Konfiguration der Basisstation. Im nächsten Schritt scannt die Smartphone-Kamera den QR-Code auf der Rückseite der Basisstation und wartet, bis die Verbindung aufgebaut ist, und bietet die Einrichtung des WLAN an. Im Anschluss ist das Ethernetkabel nicht mehr notwendig und die Homebase wird an einer beliebigen Stelle in WLAN-Reichweite positioniert. Reicht die Verbindungsqualität an der gewünschten Stelle nicht aus, haben wir im Ratgeber besseres WLAN einige Repeater getestet, die das heimische WLAN verstärken.

Nun geht es an die Einrichtung der zwei Kameras. Die App bietet hierzu wieder die Funktion Gerät hinzufügen und dann den Menüpunkt Cam 2c . Nach Betätigung des Sync-Buttons für zwei Sekunden auf der Oberseite der Kamera piept diese kurz. Nach der Bestätigung führen Kamera und Basisstation den Verbindungsaufbau (laut Eufy über Schallwellen) durch. Im Test funktionierte die Konfiguration ohne Probleme und war im ersten Durchlauf abgeschlossen.

Im Anschluss geht es an die Positionierung der zwei Cams. Wir empfehlen, die Kameras erst einmal an die Stellen zu legen beziehungsweise zu halten, wo sie später angebracht werden sollen. Ist die Live-Übertragung der Kamera auf dem Smartphone von schlechter Qualität oder nicht möglich, sollte man sich entsprechend eine andere Stelle für die Positionierung suchen. Achhtung: Für die Kameras ist nicht die WLAN-Reichweite relevant, sondern die Entfernung zur Eufy-Basisstation.

Nachdem die Kameras an den optimalen Stellen ihren Platz gefunden haben, geht es an die Montage. Wir empfehlen, die Kamera in einer Höhe zwischen zwei und drei Metern zu installieren, um Manipulation zu erschweren. Für die Montage liefert Eufy zwei Schablonen mit, die dankenswerterweise große Schlitze für die vorgesehene Bohrung haben, sodass die Halterungen auch nach der Montage noch zu justieren sind.

Die Halterung besteht aus zwei Komponenten (Wandplatte und Gewinde für die Kamera), die miteinander verschraubt sind. Nachdem die Löcher entsprechend in die Wand gebohrt und die mitgelieferten Dübel versenkt sind, halten zwei Schrauben die Platte an der Wand. Dann kommt die Kamerahaltung samt Cam wieder an die Wandplatte – fertig.

Wahlweise verbindet sich das Eufy-System noch mit Alexa, Google Assistant oder dem Apple Home Kit (Anleitung des Herstellers ). Auf diese Weise integrieren sich die Kameras in ein bestehendes Smart Home und hören auf Befehle wie „Alexa, zeige Kamera im Garten“.

Die Kameras von Eufy nehmen Videos mit einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixel (Full-HD) auf. Das Weitwinkelobjektiv mit einem Betrachtungswinkel von 135 Grad sorgt für eine gute Sicht. Zum Vergleich: Die Kamera der Netatmo Presence (Testbericht) hat nur einen 100-Grad-Winkel, die der Nest Cam Outdoor (Testbericht) einen 130-Grad-Winkel.

Links neben der Linse befindet sich ein Lichtsensor, der Tag und Nacht unterscheidet, rechts die Status-LED (abschaltbar), die zeigt, ob die Kamera aktiv ist oder aufzeichnet. Um die Linse herum befinden sich acht Infrarot-LEDs für die Nachtsicht und unterhalb der Linse liegen zwei helle LEDs, die den Nahbereich optional zur Nachtsicht bei Dunkelheit mit weißem Licht ausleuchten. Neben der kleinen Scheinwerfer-LEDs ist das Mikrofon integriert, unterhalb der Bewegungssensor. Auf der Unterseite der Kamera findet sich letztlich noch ein Lautsprecher, um etwa mit Postboten zu sprechen oder vermeintliche Einbrecher zu erschrecken.

Ein Hinweis: Während die Kamera insgesamt gut verarbeitet ist, ist der Bewegungssensor sehr stark für Kratzer anfällig. Wir wollten einen Krümel beim Auspacken entfernen und hatten direkt einen Kratzer drin. Diesen wollten wir etwas auspolieren und hatten im Anschluss überall Mikrokratzer – das Ergebnis zeigt das folgende Bild.

Die Kameras von Eufy übertragen das Live-Bild per Funk. Der Hersteller nennt die proprietäre Übertragung HybridWave , über weitere Details gibt es keine Informationen – allerdings soll eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung erfolgen. Aufnahmen speichert die Basisstation lokal auf der fest verbauten, nicht erweiterbaren 16-GByte-Speicherkarte, bis der Speicher voll ist. 40 Sekunden Videomaterial belegen 0,08 GByte Speicher.

Neue Aufnahmen überschreiben die ältesten Aufnahmen, ein Download auf das Smartphone ist möglich. Zudem verbindet sich die Basisstation mit lokalen Speichermedien via USB-Typ-A.

Die App bietet diverse Einstellungsoptionen für die Kameras. Den Aktivitätsbereich stellt man für jede Kamera individuell ein, einzelne Bildbereiche schwärzt die Kamera allerdings nicht aus – hier muss die Kamera exakt positioniert werden, sodass nicht in öffentlichen Bereichen gefilmt wird.

Des Weiteren bieten die Einstellungen die Regulierung der Empfindlichkeit für die Bewegungserkennung. Bei Alarm geht wahlweise die Sirene in der Kamera und / oder der Homebase los. Beide sind laut und wecken die Aufmerksamkeit direkter Nachbarn. Je nach Modus sind diese Einstellungen noch im Detail konfigurierbar. Als Modi stehen zur Auswahl: Zuhause , Abwesend , Deaktiviert , Zeitplan und Benutzerdefiniert . Mit Zuhause aktiviert sich die Kamera ausschließlich, wenn Besitzer der App das Haus betreten (warum auch immer), mit Abwesend , wenn niemand im Haus ist, mit Deaktiviert ist die Überwachung inaktiv und mit Zeitplan ist die Aktivierung für bestimmte Tage beziehungsweise Uhrzeiten möglich. Mit Benutzerdefiniert stellt man sich ein individuelles Konzept zusammen.

Freunde und Familie haben ebenfalls bei Bedarf Zugriff auf die App. Auf diese Weise erkennt Eufy, wenn sich diese Menschen im Haus aufhalten und löst keinen Alarm aus. Alternativ lernt die Software Gesichter. Wenn die App entsprechend das eigene und beispielsweise das Gesicht der Freundin erlernt, löst die Kamera ebenfalls keinen Alarm aus. Laut Eufy werden die Daten lokal „im KI-Chip“ gespeichert – im Gegensatz zur Konkurrenz landen die Aufnahmen zumindest nicht in der chinesischen Cloud.

Die Tonqualität der Eufy Cam 2c ist gut – sowohl was Aufnahmen über das Mikrofon, als auch Wiedergabe über den Lautsprecher angeht. Aufnahmen sind klar verständlich, der Lautsprecher gibt die eigene Stimme angemessen wieder, sodass selbst bei nahem Straßenverkehr die eigene Stimme gut hörbar ist. Das Mikrofon ist sehr sensibel. Bei Aufnahmen im Innenraum hört man beispielsweise auch sprechende Menschen hinter verschlossener Tür. Das kann mitunter hilfreich sein, wenn das Mikrofon die Stimmen von Einbrechern aufzeichnet.

Die Videos der Eufy-Kameras zeigen Aufnahmen mit vielen Details – auch bei Nacht. Das wird durch acht IR-LEDs um die Linse herum möglich. Und somit sind die Eufy-Cams auch die bisherigen Spitzenreiter bei Nachtaufnahmen unter den akkubetriebenen Outdoor-Kameras, die wir getestet haben. Bei Tageslicht sorgt die Cam 2c ebenfalls für ein scharfes Bild, die Farben wirken aber etwas matschig.

Guter Bonus: Es ist möglich, in Live-Aufnahmen reinzuzoomen und so Details zu erkennen, die bei Vollbild im Zweifelsfall verborgen bleiben.

Der Cloud-Dienst der Eufy Cam 2c ist wie bei der Blink XT2 (Testbericht) kostenfrei. Alternativen wie die Arlo Pro 2 (Testbericht) verlangen für ihre Cloud-Dienste teilweise ordentliche Gebühren. Bei dem Modell von Eufy werden die Daten hingegen lokal in der Basisstation gespeichert. Der Cloud-Dienst der App erlaubt den Zugriff auf die lokal gespeicherten Aufnahmen. Die Übertragung auf das Smartphone erfolgt durch eine 256-Bit-Verschlüsselung (AES). Weitere Übertragungen nach extern sind bei den Kameras von Eufy nicht möglich, bei einem chinesischen Produkt sollte man aber dennoch nicht die Hand dafür ins Feuer legen. Immerhin: Die Datenschutzerklärung von Eufy (Link zum Hersteller ) berichtet nichts zu diesem Thema, was ein gutes Zeichen ist. Bei vergleichbaren Produkten wie der Yi Cam (Testbericht) sieht das auch schon einmal anders aus.

Die Eufy Cam 2c ist ein erfreulich simples und gleichzeitig leistungsstarkes Set. Einrichtung, Datensicherung und Einstellungen gelingen auch mit geringem technischem Know-how. Aufnahmen und Personenerkennung funktionieren bei den Kameras einwandfrei.

Zudem speichert die Cam 2c alle Aufnahmen lokal, und zwar in der Basisstation statt in der Kamera, was in Hinblick auf Privatsphäre und Sicherheit ein echter Mehrwert ist. Die versprochene Akkulaufzeit von 180 Tage erscheint nach unserer Hochrechhnung realistisch. Wir aktualisieren den Beitrag, sobald die Akkus leer sind.

Schade ist, dass der Bewegungssensor so empfindlich gegenüber Kratzern ist. Einmal montiert, ist der Sensor zwar sicher, aber größere Stöße oder im Wind wehende Äste sollte der Sensor nicht abbekommen.

Wer ein leicht bedienbares Überwachungsset für unter 250 Euro sucht, ist bei dem Modell von Eufy gut aufgehoben.

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